Zahlt die Versicherung den Schlüsseldienst?

Man kann sich gegen die Kosten eines Schlüsseldienstes oder Schlossaustausches versichern. Doch nur sehr wenige Privatpersonen verfügen über eine derartige Versicherung. Was sind die Möglichkeiten im Einzelnen?

Wohnungsschutzbrief

Eine geläufige Versicherung gegen die Kosten für den Notdienst eines Schlüsseldienstes ist der Wohnungsschutzbrief. Er beinhaltet die Kosten für:

-Heizungsservice
-Rohrreinigungsservice und
-Schlüsseldienst

Es können zusätzlich noch weitere Versicherungsleistungen versichert sein. Dazu ist allerdings nötig, dass qualifizierte Dienstleister aus der Region beauftragt werden. Wohnungsschutzbriefe kosten je nach Leistungsumfang zwischen 20 und 60 Euro im Jahr. Häufig sind die Kosten einzelner Leistungen limitiert. Beispielsweise auf 500 Euro je Einsatz. Positiv ist aber, dass es keine Selbstbeteiligung gibt.

Zahlt die Privathaftpflicht für den Schlüsseldienst?

Im Regelfall nicht. Sperrt man sich selbst aus der Wohnung aus, fügt man auch nur sich selbst letzten Endes einen Schaden zu und für diesen kommt die Privathaftpflicht nicht auf. Die Regulierung der Schadensersatzansprüche Dritter ist ihre Aufgabe. Die meisten Privathaftpflichtpolicen beinhalten eine frei wählbare Extra-Leistung “Schlüsselverlust”. Diese führt nur zu einer leichten Verteuerung der Police, kommt es aber zum Schadensfall ist es viel wert.

Hierbei geht es an und für sich nicht nur um die Schlüsseldienst-Kosten, denn wer einen Schlüssel verliert, der zu einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus gehört, muss damit rechnen, dass seitens des Vermieters die komplette Schließanlage ausgetauscht wird. Aus Sicherheitsgründen nachvollziehbar. Das kostet leicht einige Tausend Euro und die Privathaftpflicht würde das in diesem Fall übernehmen. Sogar die Kosten des Schlüsseldienstes trägt die Police, wenn von diesem eine glaubhafte und mit ortsüblichen Kosten aufgestellte Rechnung erstellt.

Welche Bedingungen bestehen für den Versicherungsfall?

Der Schlüssel muss Eigentum des Vermieters sein. Verliert man als Eigenheimbesitzer den eigenen Schlüssel, kann nicht damit rechnen, dass der Versicherungsschutz durch die Privathaftpflicht greift. Jedoch der Schutz durch den zuvor erwähnten Wohnungsschutzbrief, mit man sich auch als Eigentümer versichern kann.

Wann kommt die Versicherung für die Kosten des Schlüsseldienstes auf?

Grundsätzlich sind die betreffende Extra-Leistung oder Schlüsselversicherung dazu da, den kostspieligen Austausch von Schließanlagen mit allen Schlössern zu bezahlen. Ob die Kosten für den Schlüsseldienst tatsächlich übernommen werden, steht meist im Kleingedruckten.

Bei einigen Anbietern ist es ganz gewiss inklusive, bei anderen hingegen werden diese Kosten nur beglichen, wenn das Aufsperren durch den Schlüsselnotdienst unvermeidlich war, sozusagen alternativlos. Eine Alternative wäre in diesem Fall zum Beispiel ein Zweitschlüssel bei einem Familienmitglied oder Freund. Steht man aber in der Nacht vor verschlossener Tür und will ohne Umschweife sofort in die Wohnung und holt deshalb lieber den Schlüsseldienst. Es gibt keine Garantie, dass der Versicherer in diesem Fall für den Schaden aufkommt. Ein transparenter Preis des beauftragten Dienstleisters ist unabdingbar und fair ebenso.

Unternehmen haben die Möglichkeit eine gesonderte Schlüsselversicherung abzuschließen, da hier das Gesamtrisiko verglichen mit einem Mehrfamilienhaus weitaus höher sein kann. Der Grund dafür ist, dass im Falle eines Schlüsselverlustes sehr hohe Firmenwerte in Gefahr sind. Auch die Fluktuation von Mitarbeitern spielt eine Rolle, denn nicht jeder ausscheidende Mitarbeiter gibt zeitnah den Schlüssel zurück.